Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
schaffen
schaffen Vstsw std. (8. Jh. ) Stammwort. Zunächst sind zu unterscheiden: 1) g. * skap-ja- Vst. "erschaffen, bewirken" in gt. -skapjan, anord. skepja, ae. scippan, afr. skeppa, as. skeppian, ahd. skepfen und 2) das denominative anord. skapa, ahd. scaffōn "einrichten, ordnen". Darüber hinaus bekommt 3) das jan-Präsens im Deutschen ein schwaches Präteritum ("schöpfen", schöpfte) und das starke Präteritum ein regelmäßiges Präsens schaffen. Im einzelnen lassen sich diese drei Ansätze vielfach nicht voneinander trennen. Von den Ableitungen gehören Schöpfer und Geschöpf zum alten jan-Präsens, "Schaffner" und "Geschäft" zum schwachen Verb. Dieses bedeutet heute südwestdeutsch "arbeiten", südostdeutsch "befehlen, bestellen". Die Herkunft der Wortfamilie ist unsicher. Da die Bedeutung "erschaffen" häufiger auf Ausdrücke der Holzbearbeitung zurückgeht (gr. téktōn "Zimmermann, Künstler"), kann von einer Variante der im Auslaut unfesten Sippe * skap/skabh- mit entsprechenden Bedeutungen ausgegangen werden. Vgl. etwa lit. skõpti "aushöhlen" (auch lit. skõbti), gr. sképarnon "Zimmeraxt". "beschäftigen", "Geschäft", "rechtschaffen", "Schaffner", "-schaft", "Schöffe", "schöpfen". Seebold (1970), 406-408;
de Cubber, W. SGG 20 (1979), 137-152, 21 (1980/81), 271-294;
Röhrich 3 (1992), 1298;
Moeller-Schina (1969), 107-113 (zu
Schöpfung als Lehnbedeutung). gemeingermanisch gz.
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