Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Schach
Schach Sn std. (13. Jh. ), mhd. schach Entlehnung. Das Wort ist mit Lautersatz übernommen aus mndl. sc(h)aec, das aus afrz. eschac entlehnt ist.   Ebenso nndl. schaak, ne. chess, nfrz. échecs, nschw. schack, nnorw. sjakk. Das Spiel stammt aus Indien und die indische Bezeichnung für das Spiel ist ai. cátur-aṅga- "viergliedrig" (gemeint ist das viergliedrige Heer: Fußvolk, Reiterei, Elefanten und Streitwagen); daraus ist das persische und das arabische Wort entlehnt. Die Bezeichnung der wichtigsten Figur entlehnten die Araber aus dem Persischen als šah, was "König, wichtigste Figur im Schachspiel" bedeutet. In den Volkssprachen ist diese Bezeichnung übersetzt worden. Der Ausruf Schach beim Angriff auf den König scheint im Arabischen von der Bezeichnung für den König gekommen zu sein, denn der gleichzeitige Angriff auf König und Läufer wurde mit šah wa fil "König und Läufer" angekündigt, der auf den Turm mit šah wa ru ḵ . Die weitere Entwicklung ist unklar - offenbar ist das Spiel mit den Mauren nach Europa gekommen, an den Bezeichnungen scheint aber das Lateinische (und/oder) das Französische beteiligt zu sein. L. scaccus scheint ein Ausdruck für den Spielstein gewesen zu sein, das Spiel hieß l. scacci oder l. ludus scaccorum, das Schachbrett l. scacarium oder l. scactabulum - der Zusammenhang mit dem arabischen Wort bleibt aber unklar, da ein entsprechender Lautübergang nur in sehr früher Zeit möglich gewesen wäre. Es wird deshalb ein zusätzlicher Einfluß eines germanischen Wortes erwogen, das teilweise auch als eigentlicher Ausgangspunkt der volkssprachlichen Wörter angesehen wird, auch die Möglichkeit der Sekundärmotivation einer Entlehnung aus dem Arabischen ist zu bedenken: Nach DEO ist von frz. echec "Beute, Prise" auszugehen, daraus die Ankündigung frz. echec "(der König steht) als Beute, kann erbeutet werden" und daraus die Bezeichnung des Spiels. Dieses Wort ist aus dem Germanischen übernommen und entspricht mhd. schāch, ahd. scāh "Raub" ("Schächer"); "checken".
Littmann (1924), 115;
Lokotsch (1975), 140;
DEO (1982), 251;
Beaulieu, H. in Actes des Journées de Linguistique de L'Aédil (Quebec 1989), 73-86;
Röhrich 3 (1992), 1293;
Kiesler (1994), 307, 311f.
frz.
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