Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Sattel
Sattel1 Sm "Sitz auf dem Pferd" std. (8. Jh. ), mhd. satel, ahd. satul, satil, mndd. sadel, sedel, mndl. sadel, afr. sadel Stammwort. Zu vergleichen mit anord. so̧đull, ae. sadol. Naheliegend ist eine Verbindung mit "sitzen", doch ist ein Zusammenhang aus lautlichen Gründen mindestens nicht ohne Zusatzannahmen möglich. Vorgezogen wird deshalb die Annahme der Entlehnung aus slav. * sedŭlo (akslav. sedlo "Sattel") aus dem entsprechenden slavischen Verb; doch ist auch diese Annahme wegen des Vokals nicht ganz unbedenklich. Da die Germanen in früher Zeit nicht auf Sätteln ritten, ist Entlehnung wahrscheinlich, die Ausgangssprache muß aber offen bleiben. Verb: (ab-, um-)satteln; Täterbezeichnung: Sattler. Hamp, E. P. NOWELE 15 (1990), 11-22 ( < sod-dhlo-);
Röhrich 3 (1992), 1282f. west- und nordgermanisch
iz.
Sattel2 (auch Satel) Sf "Getreidemaß", danach "Ackermaß" (soviel Land, wie man mit einer Sattel Getreide besäen kann) per. Wortschatz arch. (8. Jh. ), mhd. sātel(e) m./n. , ahd. sātila, sātala Entlehnung. Vermutlich aus einem früh-rom. * satellum n. , Diminutiv zu l. satum n. ("Satte"). Falls die regionale Bedeutung "längliches Ackerbeet" auf eine Entsprechung von luxemb. sadil "die Breite, die der Sämann beim Säen mit der Hand erreicht" zurückführt, liegt dabei wohl ein anderes Wort (eine Ableitung zu "säen") vor. lateinisch gr. < sem
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