Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
radebrechen
radebrechen Vsw "eine Sprache schlecht sprechen" std. (16. Jh. ), mndd. radebraken, mndl. radebraken Stammwort. Ähnlich gebrochen sprechen (zu dem der Zusammenhang nicht ganz klar ist). Die ältere Bedeutung von radebrechen ist die Bezeichnung einer Hinrichtungsart, des Räderns ("rädern"), bei der dem Verbrecher (mit einem Rad) die Gliedmaßen gebrochen wurden, worauf er in die Speichen des Rades geflochten wurde. Die Bildung des Wortes ist nicht ganz eindeutig. Möglich wäre ein * radbrehhon, das aus der Fügung mit deme rade brehhan gebildet worden wäre; ein Zusammenhang mit der Sippe von "wringen" ist aber auch nicht auszuschließen. Das Rädern gilt als germanische Todesstrafe, doch ist seine Herkunft eher im Orient zu suchen (ins Germanische übernommen aus der griechischen Radfolter). "Rad". Heinertz, N. O. MoS 48 (1954), 252-260;
Vergote, J. Zeitschrift für neutestamentl. Wissenschaft 37 (1938), 239-250 (zur Sachgeschichte);
Vergote, J. Bulletin de l'Institut Hist. Belge de Rome 20 (1939), 141-163 (zur Sachgeschichte);
Ström, F. On the Sacral Origin of the Germanic Death Penalties (Stockholm 1942;
zur Sachgeschichte). deutsch
s. Rad, s. brechen
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