Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
pflegen
pflegen Vsw std. (8. Jh. ), mhd. pflegen Vst. , ahd. pflegan Vst. ahd. flegan, plegan Stammwort. Aus wg. * pleg-a- Vst. "sich für etwas einsetzen", auch in ae. plēon, afr. plega. Die Ausgangsbedeutung ist am ehesten "einsetzen", woraus einerseits "sich einsetzen für etwas, sorgen für, pflegen", andererseits "spielen" (ae. plegian "spielen", Zugehörigkeit allerdings nicht ausreichend sicher) und "sich der Gefahr aussetzen" (ae. pleoh, pliht "Gefahr"). Lautlich kommt eine Herleitung aus ig. * bl- kaum in Frage, da ein solcher Anlaut nicht wahrscheinlich ist. Andererseits ist eine Entlehnungsmöglichkeit nicht festzustellen (und liegt auch bei einem starken Verb nicht unbedingt nahe). Man hat deshalb Erklärungen aus anderen Anlautgruppen gesucht, vor allem aus ig. * dl-, doch konnten die vorgebrachten Etymologien nicht ausreichend überzeugen. Herkunft also unklar. Nach Brøndal entlehnt aus merowingischem ml. plebire ungefähr gleicher Bedeutung, das er auf l. plebs "Volk" zurückführt (als "vor das Volk bringen, gerichtlich kundtun"). An die alte starke Flexion erinnert noch Gepflogenheit. Abstraktum: Pflege; Nomen agentis: Pfleger; Adjektiv: pfleglich; Präfigierung: verpflegen. Ebenso nndl. plegen; "Pflicht"1.
✎ van Wijk, N. IF 23 (1908/09), 372;
van Wijk, N. IF 28 (1911), 125f.;
Brøndal (1917), 142-145 = (1948), 156-158;
Trier, J. BGDSL 67 (1944), 143-150;
Wagner, H. FS Wartburg (1958), 835-838;
Seebold (1970), 363f.;
Vennemann (1998), 252-254. westgermanisch gw.
pflegen Vsw std. (8. Jh. ), mhd. pflegen Vst. , ahd. pflegan Vst. ahd. flegan, plegan Stammwort. Aus wg. * pleg-a- Vst. "sich für etwas einsetzen", auch in ae. plēon, afr. plega. Die Ausgangsbedeutung ist am ehesten "einsetzen", woraus einerseits "sich einsetzen für etwas, sorgen für, pflegen", andererseits "spielen" (ae. plegian "spielen", Zugehörigkeit allerdings nicht ausreichend sicher) und "sich der Gefahr aussetzen" (ae. pleoh, pliht "Gefahr"). Lautlich kommt eine Herleitung aus ig. * bl- kaum in Frage, da ein solcher Anlaut nicht wahrscheinlich ist. Andererseits ist eine Entlehnungsmöglichkeit nicht festzustellen (und liegt auch bei einem starken Verb nicht unbedingt nahe). Man hat deshalb Erklärungen aus anderen Anlautgruppen gesucht, vor allem aus ig. * dl-, doch konnten die vorgebrachten Etymologien nicht ausreichend überzeugen. Herkunft also unklar. Nach Brøndal entlehnt aus merowingischem ml. plebire ungefähr gleicher Bedeutung, das er auf l. plebs "Volk" zurückführt (als "vor das Volk bringen, gerichtlich kundtun"). An die alte starke Flexion erinnert noch Gepflogenheit. Abstraktum: Pflege; Nomen agentis: Pfleger; Adjektiv: pfleglich; Präfigierung: verpflegen. Ebenso nndl. plegen; "Pflicht"1.
✎ van Wijk, N. IF 23 (1908/09), 372;
van Wijk, N. IF 28 (1911), 125f.;
Brøndal (1917), 142-145 = (1948), 156-158;
Trier, J. BGDSL 67 (1944), 143-150;
Wagner, H. FS Wartburg (1958), 835-838;
Seebold (1970), 363f.;
Vennemann (1998), 252-254. westgermanisch gw.