Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Pappenstiel
Pappenstiel Sm (in der Wendung "keinen Pappenstiel [wert]" u.ä. ) std. phras. (16. Jh. ) Hybridbildung. Zuerst als "Pappelstiel", Pappenstiel, Pappenblume u.ä. Dies sind niederdeutsche Bezeichnungen des Löwenzahns (hd. "Pfaffenplatte", Pfaffenröhrlein, Pfaffenstiel). Gemeint sind die abgeblasenen Blütenstände des Löwenzahns, die kahl sind wie der Schädel eines Pfaffen (mit der Tonsur). Unter Umständen ist dieses Bild eine Umdeutung: Schon im Lateinischen gilt pappus "weißflockiger Samenstand" neben der Bedeutung "Großvater, alter Mann" in bezug auf das weiße Haar. Der Samenstand des Löwenzahns galt lange als Bild der Vergänglichkeit (weil er so leicht abzublasen ist). Der abgeblasene Stiel gilt als schlechthin wertlos. Entsprechend s. "Pfifferling" (wegen der Häufigkeit) und "Pfifferstiel". Dittrich, H. MS 72 (1962), 25;
Röhrich 2 (1992), 1140. deutsch
s. Pfaffe, s. Stiel
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