Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Nord
Nord (als Substantiv meist Norden) Sm std. (11. Jh. , nordanonti 8. Jh. ), mhd. norden n. , ahd. nord m./n. , as. north Stammwort. Aus wg. * norþa-, auch in ae. norþ, afr. north, teils als Substantiv (althochdeutsch), teils als Adverb (altenglisch, altsächsisch), teils beides (altfriesisch). Morphologisch abweichend von der gleichen Grundlage anord. norđr n. , wieder anders mhd. norden n. , ahd. nordan n. Zu einem Wort, das "unten" und auch "links" bedeutet, vgl. gr. éneroi Pl. "die Unteren, Unterirdischen", gr. nérteros "unterer, unterirdisch", umbr. nertru "links", arm. nerkʿin "der untere", und vielleicht ai. naraka- "Hölle", vielleicht weiter zu lit. nérti "untertauchen". Die Sonne steht bei ihrem Höchststand im Mittag oder Süden; das Gegenstück ist entsprechend Mitternacht oder Norden. Im Süden ist sie "oben", im Norden "unten". Entsprechend ist, wenn sich der Seefahrer oder der Opfernde dem Morgenlicht im Osten zuwendet, der Norden links. Adjektiv: nördlich, in weiterentwickelter Bedeutung nordisch. Schröder, H. GRM 17 (1929), 421-427;
Velten, H. V. JEGP 39 (1940), 443-449. west- und nordgermanisch
iz.
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