Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Neffe
Neffe Sm std. (9. Jh. ), mhd. neve, ahd. nevo, as. ne␢o Stammwort. Aus g. * nefōn m. "Enkel, Neffe", auch in anord. nefi, ae. nefa. Die weiblichen Formen "Nichte" und "Nift"(el) weisen auf den älteren t-Auslaut. Zu ig. * nepōt- m. "Enkel", später auch "Neffe" in ai. nápāt, lit. nepuotis, l. nepōs (-ōtis), air. nia(e) "Schwestersohn", gr. anepsiós "Geschwisterkind". Für "Neffe" schien die indogermanische Sprache kein Wort zu haben. Als das Bedürfnis nach einer Bezeichnung entstand, wurde das Wort aufgenommen, das der Großvater (der ja in alter Zeit in der gleichen Familie wohnte wie derjenige, der seinen "Neffen" bezeichnen wollte) zur Bezeichnung seiner Kindeskinder benützte. Der entstehenden Mehrdeutigkeit wurde ausgewichen, indem für "Enkel" neue Wörter eingeführt wurden.   Ebenso nndl. neef; "Nichte".
Mezger, F. ZVS 76 (1960), 296-302;
Benveniste (1969/1993), 182-185;
Szemerényi (1977), 48-53;
Müller (1979);
Ruipérez (1984);
Hettrich, H. AL 27 (1985)[1987], 462-464;
Jones (1990), 106-131. indogermanisch
iz.
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