Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Nachtigall
Nachtigall Sf std. (8. Jh. ), mhd. nahtegal(e), ahd. naht(a)-gala, as. nahtagala, nahtigala Stammwort. Aus wg. * nahti-galōn f. "Nachtigall", auch in ae. nihtegalem. Der zweite Bestandteil gehört zu g. * gal-a- Vst. "singen" in anord. gala, ae. galan, ahd. galan "beschwören, Zaubergesänge singen"; also eigentlich "Nachtsängerin" (die Nachtigall singt spätabends, aber auch tagsüber). Entsprechend l. luscinia "Nachtigall" (zu l. canere "singen"; Vorderglied vielleicht * lusci- in der unbezeugten Bedeutung "Dämmerung", evtl. umgebildet aus * noks-). Das i der Kompositionsfuge ist regional vor g entstanden (wie in "Bräutigam" und Rüdiger).   Ebenso nndl. nachtegaal, ne. nightingale; "gellen", "gelt"1.
Schmidt, P. ZDA 51 (1909), 280-287;
Schwarz, H. FS Trier (1954), 442-445;
Szemerényi, O. Scripta Minora 2 (Innsbruck 1987), 817-825;
Röhrich 2 (1992), 1066f.;
LM 6 (1993), 1000f. westgermanisch gwn(-gall)
, s. Nacht
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