Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Murmeltier
Murmeltier Sn std. (9. Jh. ) Entlehnung. Sekundär an "Tier" angeschlossen, aus mhd. mürmendīn (mit zusätzlichem Wandel von n zu l); ahd. murmunto, murmento m. Entlehnt aus einer romanischen Alpensprache. In diesen ist bezeugt franko-provenzalisch und lombardisch der Typ marmotte, bündnerromanisch muntanela; die Walliser Formen sind murmete und murmende. Die Latinisierung zu l. (Akkusativ) mūrem montis m. "Bergmaus" (Polemius Silvius 5. Jh. und ahd. bei Notker) scheint auf Sekundärmotivation zurückzugehen. Eine andere überzeugende Herleitung findet sich aber nicht. Auffällig ist die Nähe zu "murmeln" (auch in frz. marmotter), doch läßt sich damit kein sachlicher Zusammenhang aufweisen (das Murmeltier pfeift). Das von französischen Wörterbüchern angeführte "vergnügte Grunzen beim Fressen" ist wohl kein ausreichendes Benennungsmotiv.   Ebenso nndl. marmot, ne. marmot, nfrz. marmotte, nschw. murmeldjur, nisl. múrmeldýr; "Maus".
Palander (1899), 67;
Mätzler (1968), 65;
Klausmann, H., Krefeld, Th. ZDL 62 (1995), 13-15.
rom.
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