Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
minder
minder AdjKomp erw. stil. (8. Jh. ), mhd. minre, minner, ahd. minniro, as. minnero Stammwort. Aus g. * minnizōn "weniger", auch in gt. minniza, anord. minnr, miđr Adv. , minni, afr. min(ne)ra. Der zugehörige Superlativ ist g. * minnista- in gt. minnists, anord. minnstr, ahd. minnisto, as. minnisto, mhd. minnest, minst, nhd. mindest. Das -d- ist erst neuhochdeutsch zwischen n und r des Komparativs eingeschoben und später auf den Superlativ übertragen worden. Außergermanisch vergleicht sich zunächst l. minor, minimus gleicher Bedeutung und akslav. mĭnĭjĭ "kleiner". Das -nn- des Germanischen stammt offenbar aus -nw-, das von einer Bildung wie l. minuere, gr. minýthein, ai. minā́ti "mindern" abhängig ist (nu-Präsens einer Wurzel ig. * mei- "mindern"). Auf einfacherer Grundlage gr. meíōn "kleiner, geringer". Abstraktum: Minderheit; Verb: mindern.   Ebenso nndl. minder, minst, nschw. mindre, minst, nisl. minni, minnsta; "minus".
Pfaff (1933), 41;
Heidermanns (1993), 412. gemeingermanisch
ix.
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