Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Meineid
Meineid Sm std. (9. Jh. , meinswart 8. Jh. ), mhd. meineit, ahd. meineid, as. mēnēd Stammwort. Die Fügung, die auch in anord. meineiđr, ae. mānāþ, afr. mēnēth auftritt, ist entweder eine Zusammenrückung mit dem Adjektiv g. * maina- "falsch, gemein" oder eine Komposition mit dem substantivierten Neutrum dieses Adjektivs (Determinativkomposita mit Adjektiv im Vorderglied sind in der frühen Zeit unüblich). Für die Zusammenrückung spricht, daß noch mhd. auch ein meiner eit gesagt werden kann. Das Adjektiv in anord. meinn, ae. mān, afr. mēn, ahd. mein, mhd. mein(e). Entsprechend das Neutrum mit der Bedeutung "Vergehen, Behinderung" (auch as. mēn). Außergermanisch mit dem Vorderglied vergleichbar sind Substantive mit der Bedeutung "Tausch, Wechsel" (vgl. das Nebeneinander von "tauschen" und "täuschen"): lit. maĩnas, akslav. měna f. , ai. menā̆- "Wechsel, Tausch", (s. auch "gemein" und das dort angeführte l. commūnis). Das germanische Adjektiv ist entweder ein paralleles no-Partizip oder aus dem Substantiv durch prädikativen Gebrauch entstanden (in diesem Fall wäre das Kompositum ursprünglich). Weiter zu der Wurzel * mei- "wechseln, tauschen", zu der auch die Sippe von "meiden" gehört, sowie von der einfachen Wurzel ai. máyate "tauscht", lett. mît "tauschen". Adjektiv: meineidig.   Ebenso nndl. meineed, nschw. mened; "Amöbe", "meinen"1, "Miete"1, "Minne".
LM 6 (1993), 472f.;
Heidermanns (1993), 395. west- und nordgermanisch iz(Mein-)
, s. Eid
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