Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Mal
Mal1 Sn "Zeitpunkt" std. (11. Jh. ), mhd. māl, ahd. māl "Zeitpunkt", mndd. māl(tīt) f Stammwort. Aus g. * mǣla- n. "Zeitpunkt", auch in gt. mel, anord. mál "Zeitpunkt, Mahlzeit", ae. mǣl, māl m./n. ( ? ) "Maß, Gelegenheit, Mahlzeit", afr. mēl "Mahlzeit". Außergermanisch findet sich eine genaue Entsprechung in lit. (östl.) (tuo)mẽ̇l "in einem fort" (Variante zu lit. tuomèt). Ableitung zu der Wurzel ig. * mē- "messen", zu der auch "messen" als formal nicht genau einzuordnende Variante gehört. Die Wurzel * mē- ist vertreten durch ai. mā́ti "mißt", l. mētīrī "messen", akslav. měra f. "Maß", toch. A me-, toch. B mai- "messen"; zu der Variante * met- gehören gr. métron "Maß", lit. mḗtas m. "Zeit, Maß", lit. mẽtai Pl. "Jahr".   Ebenso nndl. maal, ne. meal, nschw. mål; "Mahl", "-mal". Zur lateinischen Verwandtschaft s. "Dimension". indogermanisch iz.
Mal2 Sn "Fleck, Markierung" std. (9. Jh. ), mhd. māl, ahd. māl, as. hō␢id-māl "Kopfbild" Stammwort. Aus g. * mǣla- n. "Mal, Zeichen", auch in gt. mel, anord. mál, ae. mǣl, afr. mēl. Dehnstufige Bildung zu einer Farbwurzel ig. * mel- in ai. mála- "Schmutz", gr. mélās "schwarz", lit. mé̇lynas "blau", apreuß. melne f. "blauer Fleck". In einigen Bedeutungen scheint dieses Wort ein ursprungsverschiedenes mhd. meil, ahd. meil "Flecken, Mal" attrahiert zu haben. "Denkmal", "Muttermal", "malen", "Molch". indogermanisch iz.
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