Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Linde
Linde Sf std. (9. Jh. ), mhd. linde, ahd. linta, as. lind(i)a Stammwort. Aus g. * lenþjō(n) f. "Linde", auch in anord. lind, ae. lind. Das Wort bedeutet öfters auch "Schild", da Schilde häufig aus dem leichten Lindenholz gefertigt wurden; im Deutschen mundartlich auch Lind "Bast" und anord. lindi m. "Gürtel" (falls damit ein aus Bast geflochtener Gürtel gemeint war - hier sind aber auch andere Erklärungen denkbar). Außergermanisch steht am nächsten russ. lút "Bast, Lindenrinde" (aus * lont-). Dies legt die Annahme nahe, daß die Linde nach ihrem weichen Bast benannt ist; dieser wiederum könnte als "weich, biegsam" benannt sein und das Wort somit zu l. lentus "biegsam" gehören (s. "lind" zu den etwas problematischen etymologischen Verhältnissen). Vermutlich gehört auch lit. lentà "Brett, Tafel" hierher (wenn ursprünglich "Brett aus Lindenholz").   Ebenso nndl. linde, ne. linden, nschw. lind, nisl. linditré; "Geländer".
Beke, Ö. IF 54 (1936), 119-121;
LM 5 (1991), 1998f.;
RGA 18 (2001), 459-461. west- und nordgermanisch
iwo.
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