Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
lind
lind Adj erw. obs. (8. Jh. ), mhd. linde, ahd. lindi Stammwort. Aus wg. * lenþja- Adj. "geschmeidig, weich", auch in ae. līđe. Auf weitere Verbreitung weisen vielleicht ndn. lind "biegsam, weich, mild" und span. port. lindo "hübsch", falls dieses aus dem Westgotischen stammt. Außergermanisch vergleichbar ist l. lentus "biegsam, zäh, langsam", das nicht weiter vergleichbar ist. Deshalb fällt die einfachere Form anord. linr "weich, nachgiebig", mhd. lin, līn (Form wegen schlechter Bezeugung unsicher: Länge ? Genetiv linwes ? ) "lau, matt" auf, die besser vergleichbar ist (z.B. hat ai. linā́ti u.a. die Bedeutung "sich anschmiegen"). Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, daß lind eine Erweiterung aus diesem einfacheren Wort ist; l. lentus muß bei dieser Annahme wohl aus semantischen Gründen abgetrennt werden. Modifikation: "gelinde"; Verb: lindern.   Ebenso nndl. gelinde, ne. lithe.
Rosengren (1968);
Seebold (1970), 331f.;
Heidermanns (1993), 375, 383. westgermanisch
iw.
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