Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
lieb
lieb Adj std. (9. Jh. , runisch liob 6. Jh. ), mhd. liep, ahd. liob, liub u.ä. , as. liof- Stammwort. Aus g. * leuba- Adj. "lieb", eigentlich passiv: "geliebt", auch in gt. liufs, anord. ljúfr, ae. lēof, afr. liāf. Zu ig. * leubh- "begehren, verlangen", dessen Bezeugungen im einzelnen unterschiedlich sicher sind; eine genaue Entsprechung im Slavischen. Verbal: ai. lúbhyati "ist gierig, empfindet Verlangen", l. libet, älter l. lubet "es beliebt"; nominal: akslav. ljubŭ "lieb", dazu russ. ljubít" "lieben", l. libīdo "Verlangen, Begierde". Ein Zusammenhang mit "Laub" ist nicht ausgeschlossen, wenn von der Begierde der Herdentiere nach frischen Laubzweigen ausgegangen wird; Einzelheiten bleiben aber unsicher. Abstraktum: Liebe; Substantivierungen: Lieb, heute meist das Diminutiv Liebchen, aber beides veraltet; Nominalableitung: Liebling; Verb: lieben; Modifikation: lieblich.   Ebenso nndl. lief, ne. lief, nschw. ljuv, nisl. ljúfur.
Wahmann (1937);
Rosengren (1968);
Kuhn, H.: Liebe (München 1975);
HWPh 5 (1980), 290-328;
Kaplj-Blume, E. in Jäger (1988), 215-246;
LM 5 (1991), 1963-1968;
Röhrich 2 (1992), 963-966;
Heidermanns (1993), 376f. gemeingermanisch
iz.
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