Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Lenz
Lenz Sm erw. obs. (11. Jh. ), mhd. lenze, ebenso mhd. langez, ahd. lenzo; ahd. langez (u.a. ) Stammwort. In den Mundarten daneben Formen mit -ng-: schwz. Langsi, bair. Längess, Längsing, ebenso mhd. langez, ahd. langez (u.a. ). Die längere Form vergleicht sich mit mndd. lenten, ae. lencten u.ä. , so daß sich als Ausgangspunkt wg. * langa-tīn(a)- ergibt. Daraus ist ahd. lenzo usw. wohl verkürzend umgestaltet. Der erste Bestandteil ist "lang"1, der zweite ist ein Element, das "Tag" bedeutet und häufig suffixartig verwendet wird: Die selbständige Form in ai. dina- (auch dieses meist in Komposita), akslav. dĭnĭ, lit. dienà f. ; die gebundene Form in l. nūndinae f. "der an jedem neunten Tag gehaltene Markt", gt. sinteins "täglich". Der Lenz ist also bezeichnet als die Zeit der länger werdenden Tage.   Ebenso nndl. lente, ne. lent.
Tallen, M. DWEB 2 (1963), 159-229;
Seebold, E. HS 104 (1991), 41-44 (zum Grundwort). westgermanisch iz(-z)
, s. lang
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