Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Leder
Leder Sn std. (11. Jh. ), mhd. leder, ahd. ledar, leder, as. leđar- Stammwort. Aus g. * leþra- n. "Leder", auch in anord. leđr, ae. leđer, afr. lether. Zu vergleichen ist air. lethar, kymr. lledr "Haut, Leder"; doch ist unklar, ob die sonst nicht anschließbaren Wörter urverwandt sind, oder ob das germanische Wort aus dem Keltischen entlehnt ist. Da die keltische Lautform aber aus einer semantisch plausiblen Vorform hergeleitet werden kann, die für das Germanische nicht in Frage kommt, ist das germanische Wort wohl entlehnt. Auszugehen ist dabei von dem durch ai. práthati "sich ausdehnen" vertretenen Verb ig. * pelə-, das vor allem das Adjektiv ig. * pḷtu- "weit, breit, flach" (gr. platýs, ai. pṛthú-) geliefert hat. Dazu kann mit sekundärer e-Stufe und morphologisch unklarem, aber bekanntem Suffixwechsel (Caland-Suffix) das durch die Leder-Wörter vorausgesetzte ig. (weur. ) * pletro- gehören, das zunächst wohl " * Oberfläche, * Ausgebreitetes", dann im Keltischen "Haut, Leder" bedeutete. Das Germanisch hat dann das keltische Wort in seiner technischen Bedeutung (vielleicht zusammen mit einer besonderen Herstellungstechnik) entlehnt. Adjektiv: ledern.   Ebenso nndl. le(d)er, ne. leather, nschw. läder, nisl. leđur.
Loewenthal, J. BGDSL 53 (1929), 462;
RGA 18 (2001), 177-179. west- und nordgermanisch
iz.
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