Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
lau
lau Adj std. (9. Jh. ), mhd. lā (-wes), ahd. lāo, mndd. law, mndl. la(e)u Stammwort. Aus vd. * hlǣwa-, daneben mit wohl sekundärem ja-Stamm anord. hlær "mild, lau". Auf ein normalstufiges * hlewja-"mild, warm" gehen zurück anord. hlýr, ae. hlēowe und mndl. luw. Diese Wörter berühren sich semantisch teilweise eng mit * hlewa- n. "geschützter Ort, windabgekehrte Seite" ("Lee"), besonders im Altenglischen, doch scheinen die beiden Sippen nicht in etymologischem Zusammenhang miteinander zu stehen. Mit der Bedeutung "lau" lassen sich semantisch vergleichen kymr. claear "lau" (aus * klei- ? ) und als Anlautvariante gr. chliarós "lauwarm" (aus * ghlei- ? ), aber die Vermittlung mit dem durch die germanischen Wörter vorausgesetzten * kleu- ist schwierig. Vielleicht handelt es sich um verschiedene Erweiterungen einer Wurzel * kel-, die in l. calēre "warm sein, heiß sein", lit. šìlti "warm werden, sich wärmen" vorliegt. Vgl. auch die Sippe von ne. luke ("warm").   Ebenso nndl. lauw; "flau", "Kalorie", "lack".
Darms (1978), 54-60;
Heidermanns (1993), 294f. west- und nordgermanisch
ix.
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