Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kuli
Kuli1 Sm "billiger Arbeiter, Tagelöhner" erw. exot. (19. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus ne. cooly, coolie, dieses aus i. kulī; dies ist offenbar ursprünglich der Name eines Stammes in Gujurat (NW -Indien), dessen Mitglieder sich häufig als Tagelöhner verdingten (evtl. eher aus tamil. kūli "Miete, Pacht". Ebenso nndl. koelie, ne. coolie, nfrz. coolie, nschw. kuli, nnorw. kuli.
✎ Littmann (1924), 120;
Rey-Debove/Gagnon (1988), 187. englisch ind
Kuli2 (meist mit kurzem u gesprochen) Sm "Kugelschreiber" erw. stil. (20. Jh. ) Hybridbildung. 1928 gründet der Kaufmann W. Riepe in Hamburg eine Firma zur Herstellung des von ihm so genannten Tintenkuli, einer Verbesserung des amerikanischen Stylopen, eines Schreibgeräts, das mit Tinte und einem Schreibröhrchen arbeitete. Mit dem Markennamen wurde auf "Kuli"1 angespielt: das Gerät sollte ein preiswerter und zuverlässiger Diener sein. Es wurde dann in der Funktion als billiges (und durchschreibendes) Schreibgerät abgelöst durch den Kugelschreiber, und offenbar wurde Kuli als Abkürzung für Kugelschreiber gebraucht (was von der Wortform her nicht naheliegt). Die Kürzung des Vokals ist wohl affektiv (man müßte eigentlich Kulli schreiben). deutsch s. Kuli1
Kuli1 Sm "billiger Arbeiter, Tagelöhner" erw. exot. (19. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus ne. cooly, coolie, dieses aus i. kulī; dies ist offenbar ursprünglich der Name eines Stammes in Gujurat (NW -Indien), dessen Mitglieder sich häufig als Tagelöhner verdingten (evtl. eher aus tamil. kūli "Miete, Pacht". Ebenso nndl. koelie, ne. coolie, nfrz. coolie, nschw. kuli, nnorw. kuli.
✎ Littmann (1924), 120;
Rey-Debove/Gagnon (1988), 187. englisch ind
Kuli2 (meist mit kurzem u gesprochen) Sm "Kugelschreiber" erw. stil. (20. Jh. ) Hybridbildung. 1928 gründet der Kaufmann W. Riepe in Hamburg eine Firma zur Herstellung des von ihm so genannten Tintenkuli, einer Verbesserung des amerikanischen Stylopen, eines Schreibgeräts, das mit Tinte und einem Schreibröhrchen arbeitete. Mit dem Markennamen wurde auf "Kuli"1 angespielt: das Gerät sollte ein preiswerter und zuverlässiger Diener sein. Es wurde dann in der Funktion als billiges (und durchschreibendes) Schreibgerät abgelöst durch den Kugelschreiber, und offenbar wurde Kuli als Abkürzung für Kugelschreiber gebraucht (was von der Wortform her nicht naheliegt). Die Kürzung des Vokals ist wohl affektiv (man müßte eigentlich Kulli schreiben). deutsch s. Kuli1