Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kohl
Kohl1 Sm "eine Gemüsepflanze" std. (8. Jh. ), mhd. kōl, ahd. kōl, auch kōla f. Entlehnung Ist wie ae. cawel, caul, anord. kál n. früh entlehnt aus l. caulis, das eigentlich "Stengel" bedeutet, in später Zeit aber auch eine Kohlsorte bezeichnet ("Stengelkohl", bei dem die Blätter abgenommen werden, worauf der Stengel neu treibt); die übliche lateinische Bezeichnung für "Kohl" ist l. brassica f. Die Nebenform as. kōli, ahd. kōli, kœl, mhd. kœl(e), obd. Köhl war früher eine gleichbedeutende Variante, bezeichnet heute aber speziell den Krauskohl oder Wirsing. Ebenso nndl. kool, ne. cole, nfrz. chou, nschw. kål, nnorw. kål, nisl. kál.
✎ Bertsch (1947), 174-179;
Teepe-Wurmbach, A. WF 13 (1960), 151-168;
Reitz, B. DWEB 4 (1964), 471-628;
LM 5 (1991), 1248;
Röhrich 2 (1992), 863f.;
RGA 17 (2001), 162-164. lateinisch l.
Kohl2 Sm "Unsinn" erw. vulg. (18. Jh. ) Stammwort. Als Wort der Gaunersprache bezeugt, wie auch das Verbum kohlen "lügen, beschwatzen". Herkunft unklar; nach Wolf zu romani kálo "schwarz" mit der übertragenen Bedeutung "Lüge". Zu beachten ist rhein. Kappes reden "dumm herausschwätzen" zu "Kappes" "Kohl", wohl eine Bedeutungsentlehnung. Präfigierung: "verkohlen".
✎ Weißbrodt, E. ZDPh 64 (1939), 306;
Knobloch, J. FS Zender (1972), 990;
Wolf (1985), 178;
Röhrich 2 (1992), 863f. deutsch d.
Kohl1 Sm "eine Gemüsepflanze" std. (8. Jh. ), mhd. kōl, ahd. kōl, auch kōla f. Entlehnung Ist wie ae. cawel, caul, anord. kál n. früh entlehnt aus l. caulis, das eigentlich "Stengel" bedeutet, in später Zeit aber auch eine Kohlsorte bezeichnet ("Stengelkohl", bei dem die Blätter abgenommen werden, worauf der Stengel neu treibt); die übliche lateinische Bezeichnung für "Kohl" ist l. brassica f. Die Nebenform as. kōli, ahd. kōli, kœl, mhd. kœl(e), obd. Köhl war früher eine gleichbedeutende Variante, bezeichnet heute aber speziell den Krauskohl oder Wirsing. Ebenso nndl. kool, ne. cole, nfrz. chou, nschw. kål, nnorw. kål, nisl. kál.
✎ Bertsch (1947), 174-179;
Teepe-Wurmbach, A. WF 13 (1960), 151-168;
Reitz, B. DWEB 4 (1964), 471-628;
LM 5 (1991), 1248;
Röhrich 2 (1992), 863f.;
RGA 17 (2001), 162-164. lateinisch l.
Kohl2 Sm "Unsinn" erw. vulg. (18. Jh. ) Stammwort. Als Wort der Gaunersprache bezeugt, wie auch das Verbum kohlen "lügen, beschwatzen". Herkunft unklar; nach Wolf zu romani kálo "schwarz" mit der übertragenen Bedeutung "Lüge". Zu beachten ist rhein. Kappes reden "dumm herausschwätzen" zu "Kappes" "Kohl", wohl eine Bedeutungsentlehnung. Präfigierung: "verkohlen".
✎ Weißbrodt, E. ZDPh 64 (1939), 306;
Knobloch, J. FS Zender (1972), 990;
Wolf (1985), 178;
Röhrich 2 (1992), 863f. deutsch d.