Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Knabe
Knabe Sm std. (12. Jh. ), mhd. knabe, spahd. knabo "Knabe, Bursche, Diener" Stammwort. Aus wg. * knabōn m. "Knabe", auch in ae. cnafa. Daneben steht (wohl mit Assimilation des Formans des n-Stammes) "Knappe", mhd. knappe, ahd. knappo ursprünglich mit gleicher Bedeutung, dann spezialisiert einerseits auf "Edelknabe", andererseits auf "Bergknappe" (seit dem 14. Jh. ), ae. cnapa, andfrk. knapo. Wegen der nicht ganz durchsichtigen Lautverhältnisse wird teilweise ein Substratwort angesetzt. Denkbar ist auch ein Rückgriff auf lautlich entsprechende mundartliche Wörter, die zu "Knebel" gehören und eine entsprechende Bedeutung haben. In diesem Fall würde (wie bei "Stift"1, "Bengel" u.a. ) eine Bezeichnung nach dem Geschlechtsglied vorliegen. Vgl. das einmal in einer Variante belegte anord. knafa "Knabenliebe ausüben". Ähnlich Knabenkraut nach den hodenförmigen Wurzelknollen. Ebenso nndl. knaap, ne. knave.
✎ Müller, E. E. Jahrbuch 1968 (1969), 129-146;
Lühr (1988), 274f. (zu Knappe);
LM 5 (1991), 1232f.;
Sauerhoff (2001), 155f. (Knabenkraut). westgermanisch gw.
Knabe Sm std. (12. Jh. ), mhd. knabe, spahd. knabo "Knabe, Bursche, Diener" Stammwort. Aus wg. * knabōn m. "Knabe", auch in ae. cnafa. Daneben steht (wohl mit Assimilation des Formans des n-Stammes) "Knappe", mhd. knappe, ahd. knappo ursprünglich mit gleicher Bedeutung, dann spezialisiert einerseits auf "Edelknabe", andererseits auf "Bergknappe" (seit dem 14. Jh. ), ae. cnapa, andfrk. knapo. Wegen der nicht ganz durchsichtigen Lautverhältnisse wird teilweise ein Substratwort angesetzt. Denkbar ist auch ein Rückgriff auf lautlich entsprechende mundartliche Wörter, die zu "Knebel" gehören und eine entsprechende Bedeutung haben. In diesem Fall würde (wie bei "Stift"1, "Bengel" u.a. ) eine Bezeichnung nach dem Geschlechtsglied vorliegen. Vgl. das einmal in einer Variante belegte anord. knafa "Knabenliebe ausüben". Ähnlich Knabenkraut nach den hodenförmigen Wurzelknollen. Ebenso nndl. knaap, ne. knave.
✎ Müller, E. E. Jahrbuch 1968 (1969), 129-146;
Lühr (1988), 274f. (zu Knappe);
LM 5 (1991), 1232f.;
Sauerhoff (2001), 155f. (Knabenkraut). westgermanisch gw.