Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Klavier
Klavier Sn std. (16. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus frz. clavier "Tastenbrett, (älter: Schlüsselbewahrer, Schlüsselring)", dieses aus ml. clavis f. (Pl. claves) "die Griffstege der Orgel", das zurückgeht auf l. clāvis f. "Schlüssel", zu l. claudere (clausum) "schließen, sperren". Die Bedeutungsentwicklung zum Mittellateinischen erklärt sich aus einer funktionalen Betrachtung der Griffstege dieses Instruments: die Klaven dienten dazu, die Windlade der Orgel zu öffnen und zu schließen. Dann ein Wort für die "Tastatur" und schließlich in einer Pars-pro-toto-Übertragung generelle Bezeichnung von Instrumenten, deren Saiten über Tasten zum Schwingen gebracht werden; dann eingeengt auf die Bezeichnung eines bestimmten Tasteninstruments (des Pianoforte).   Ebenso nndl. klavier, ne. clavier, nfrz. clavier, nschw. klaver, nnorw. klaver; "Klausur".
Walz, J. A. ZDW 12 (1910), 187;
DF 1 (1913), 346f.;
Röhrich 2 (1992), 851;
Henne, H. in GS Hopf (1992), 291-294. französisch
l.
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