Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kehle
Kehle1 Sf std. (8. Jh. ), mhd. kel(e), ahd. kel(a), as. kela Stammwort. Aus wg. * kelōn f. "Kehle", auch in ae. ceole. Falls "Kiel"3 "Grundbalken des Schiffs" hierhergehört, hat das Wort auch im Nordischen eine Entsprechung (mit der Bedeutung "Kehle" entlehnt ins Lappische: südlappisch geäluo "Kehle des Rentiers"). Außergermanisch vergleicht sich zunächst l. gula "Schlund, Kehle", doch macht der Konsonantismus Schwierigkeiten. Während l. gula an (ig. ) * gwel- "verschlingen" angeschlossen werden kann, ist dies bei Kehle wegen des Anlauts kaum möglich. Vermutlich gehören die beiden Wörter aber doch zusammen, und wg. * kelōn ist sekundär abgewandelt worden. Adjektiv: kehlig.   Ebenso nndl. keel; "Gully".
Koivulehtu, J. in Finnisch-ugrische Sprachen. Hrsg. L. Honti u.a. (Amsterdam 1992), 91-93. westgermanisch iw ?
Kehle2 Sf per. Wortschatz fach. (13. Jh. ) Stammwort. In der Bedeutung "Schlucht" in Flurnamen, als "Rinne" in Hohlkehle und "Kniekehle". Mhd. kniekel; weiteres in den Mundarten; vgl. nschw. käl(l)a "aushöhlen". Außergermanisch passen Wörter für "aushöhlen" auf einer Grundlage (ig. ) * gel-, die aber außergermanisch überall durch -bh- erweitert ist; vgl. russ. žólob m. "Rinne" usw. "Kelle".
Heinertz, N. O. BGDSL 41 (1916), 499f. deutsch io.
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