Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kater
Kater1 Sm "männliche Katze" std. (9. Jh. ), mhd. kater(e), ahd. kataro, mndl. cater (die niederdeutschen Mundarten setzen aber z.T. -d- voraus) Hybridbildung. Gebildet aus der Vorform des Wortes "Katze" noch bevor dessen -t- geminiert wurde. Die r-Bildung ist wohl eine Zugehörigkeitsbildung, die vor allem das Männchen bezeichnen konnte (vgl. vielleicht * kaparo- "Bock" ("Habergeiß") neben Happe, Hippe "Ziege" ("Hippe"2) mit Gemination; vgl. auch junges ne. caterwaul "Katzengeschrei"). Es gibt im Althochdeutschen und auch sonst in den frühen germanischen Sprachen kein Suffix zur Bildung speziell männlicher Tierbezeichnungen (eine ähnliche Problematik besteht bei ae. ganra "Gänserich", ne. gander) - die Bildung ist deshalb kaum germanisch, aber die gebende Sprache läßt sich nicht ausmachen.   Ebenso nndl. kater; "Kuder".
Palander (1899), 53f.;
Seitz (1976);
Schauwecker (1992), 7-9;
Kluge, F. BGDSL 14 (1889), 585-587 (als Kompositum erklärt). deutsch
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Kater2 Sm "Katzenjammer" std. stil. (19. Jh. ) Onomastische Bildung. In Leipziger Studentenkreisen aufgekommen. Kater war Name für ein Bier (z.B. in Stade) "denn es kratzet dem Menschen der sein zu viel getrunken hat, des morgens im Kopff" (1575). Darauf ist offenbar dieses "Kratzen im Kopf" als Kater bezeichnet worden (s. "Katzenjammer", das schon vorher für "Unwohlsein nach Alkoholgenuß" gebraucht wird [Mehlber]). Die lautliche Nähe des Wortes "Katarrh" hat allenfalls eine verstärkende Rolle gespielt.
   Ebenso nndl. kater. S. auch "Muskelkater".
Kluge, F. ZDW 5 (1903/04), 262;
Mehlber, L. JGGB (1982), 112-115;
Mehlber, L. JGGB (1983), 63;
Mehlber, L. ZDPh 103 (1984), 430-437;
Röhrich 2 (1992), 816. deutsch
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