Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Karussell
Karussell Sn std. (18. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus frz. carrousel m. "Ringelstechen", dieses aus it. carosello m. Das Reiterspiel, bei dem in vollem Lauf nach Ringen u.ä. gestochen wurde, wird dann volkstümlich zu einem Spiel, bei dem von einem sich drehenden Gestell aus nach Ringen gestochen wurde, und schließlich besteht das Vergnügen in dem Reiten auf Pferden (und Fahren in Fahrzeugen) in einem solchen Drehgestell.   Ebenso ne. carrousel, nfrz. carrousel, nndl. carrousel, nschw. karusell, nnorw. karusell. Das ursprüngliche Spiel stammt aus Spanien und scheint maurischen Ursprungs zu sein; die Bezeichnung ist aber italienisch und scheint auf ein Wort für "Fest" zurückzugehen (frz. carousse "Zecherei", ne. carouse "zechen"). Dazu über ein Adjektiv früh-rom. * carosellus das it. carosello, eigentlich "Fest, Schauspiel" und dann auf eine bestimmte Festlichkeit eingeengt. Das Wort für "Fest" letztlich aus gr. kára "Kopf", das zu spl. cara "Angesicht" entlehnt wird; daraus mit einer Bedeutungsentwicklung, die an (älter) frz. chère "Angesicht - freundlicher Empfang - Festlichkeit" nachvollzogen werden kann, ein früh-rom. * carosus mit den genannten Bedeutungen (nach DEO ).
DF 1 (1913), 336;
Littmann (1924), 100, 102;
Jones (1976), 184f.;
DEO (1982), 199f.;
Brunt (1983), 182;
Röhrich 2 (1992), 813. französisch
frz.
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