Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kartoffel
Kartoffel Sf std. (17. Jh. , in dieser Form bezeugt seit dem 17. Jh. , älter tartoffel u.ä. ) Entlehnung. Letztlich aus it. tartuficolo m. (zu einem früh-rom. * territūberum "Erdknolle", das eigentlich die Trüffel meint; die Übertragung nach dem Wachsen in der Erde und äußerer Ähnlichkeit; entsprechend schon im Spanischen). Die Dissimilation des Anlauts trat zuerst in Südfrankreich ein, hat sich aber nur im Deutschen durchgesetzt. - Der Sache nach wurden aus Amerika drei eßbare Knollen eingeführt, die in der Bezeichnung häufig durcheinandergingen: 1) Die Kartoffel (solanum tuberosum, Nachtschattengewächs), 2) die Topinambur oder Roßkartoffel (helianthus tuberosus, ein sonnenblumenartiger Korbblütler), 3) die Batate oder Süßkartoffel (ipomoea batatas, ein Windengewächs). Alte Anbaugebiete (16./17. Jh. ) sind Norditalien - Südfrankreich - Schweiz, woher die Bezeichnung als "Trüffel" kommt, und England - Irland, wo der der Süßkartoffel zukommende Name (e. potato) gewählt wurde. Deutsche Bezeichnungen sind "Erdapfel" (ein altes Wort, das verschiedene Knollen bezeichnet, und das vor allem für die Topinambur gebraucht wird) und "Grundbirne" (im Kontrast dazu gebildet, zunächst für die länglichere Kartoffel).   Ebenso ndn. kartoffel, nnorw. kartoffel, nisl. kartafla; "Erdapfel", "Trüffel".
Martin, B. Teuthonista 2 (1925), 64-67;
Bertsch (1947), 213-220;
Martin. B. DWEB 2 (1963), 1-126;
Kretschmer (1969), 256-264;
Abegg-Mengold (1979), Kapitel 2;
Seebold (1981), 212-217;
Röhrich 2 (1992), 812f. französisch
it.
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