Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kamm
Kamm Sm std. (10. Jh. ), mhd. kambe, kamme m./f. , kam(p), ahd. kamb, as. kamb Stammwort. Aus g. * kamba- m. "Kamm", auch in anord. kambr, ae. camb. Dieses vergleicht sich zunächst mit ai. jámbha- m. "die Zahnreihen" ("das Gezähne", ig. * ǵómbho-), im Plural "Zähne"; der Kamm wird also als "Zahnreihe" aufgefaßt. Aus der Pluralbedeutung "Zähne" gewinnen einige Sprachen ein Wort für "Zahn": akslav. zo̧bŭ, lett. zùobs (auch "Zacke an der Säge, Bart am Schlüssel"), toch. A kam, B keme, alb.-tosk. dhëmb, geg. dhãm(b); entsprechend als Zugehörigkeitsbildungen gr. gomphíos, ai. jámbhya- "Backenzahn". Diese Wörter gehen zurück auf ein nur noch im Vedischen bezeugtes Verb ai. jambh- "schnappen" ("das Maul aufreißen", "zubeißen", offenbar von einem Raubtier). Eine markante, beim Verbum kaum bezeugte Bedeutungsübertragung geht zu "zuschnappen, festbeißen" und damit einerseits "fest verbinden" (hierzu "Kimme") und "festwerden, gerinnen, erfrieren".   Ebenso nndl. kam, ne. comb, nschw. kam, nisl. kambur. Zur Bedeutungsentwicklung vgl. "Strähl". S. auch "Knebel".
LM 5 (1991), 884f.;
Röhrich 2 (1992), 799;
RGA 16 (2000), 200f.;
Mumm, P.-A. FS Seebold (1999), 295-312. west- und nordgermanisch
iz.
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