Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Kalb
Kalb Sn std. (8. Jh. ), mhd. kalp, ahd. kalb, as. kalf Stammwort. Aus g. * kalbaz- n. "Kalb", auch in anord. kalfr m. , ae. cealf m./n. ; im Gotischen ist nur die Ableitung kalbo f. "junge Kuh" bezeugt, entsprechend zu ahd. kalba. Der Ansatz eines s-Stamms ergibt sich aus dem r-Plural und aus der altnordischen Form. Aus einer damit ablautenden Form könnte wg. * kelbuzjō f. "Mutterlamm" abgeleitet sein (in ahd. kilburra, kilb(ir)ra f. , ae. cilforlamb). Morphologisch und semantisch passen dazu einige Ausdrücke für "Gebärmutter, Tierjunges (u.ä. )" im Indischen und Griechischen (diese Bedeutungen gehen häufig ineinander über); doch weist das Griechische auf einen Anlaut * gw-, der nicht zum Germanischen stimmt. Vgl. ai. gárbham. "Mutterleib, Leibesfrucht", avest. gərə-buš- n. "Tierjunges", gr. delphýs f. "Gebärmutter", in Glossen auch gr. dolphós f. , ein s-Stamm ist vielleicht verbaut in gr. adelpheós m. "Bruder" (Homer). Die Zusammenhänge (Parallelwurzeln oder sekundäre Vermischung) sind deshalb im einzelnen unklar. Vielfach in Übertragungen für "täppisch, albern" nach den tolpatschigen Bewegungen junger Kälber. Ebenso nndl. kalf, ne. calf, nschw. kalv, nisl. kálfur.
✎ Platschek, M.: Lamm und Kalb (Gießen 1957), 14-16;
Röhrich 2 (1992), 793-795. gemeingermanisch iz.
Kalb Sn std. (8. Jh. ), mhd. kalp, ahd. kalb, as. kalf Stammwort. Aus g. * kalbaz- n. "Kalb", auch in anord. kalfr m. , ae. cealf m./n. ; im Gotischen ist nur die Ableitung kalbo f. "junge Kuh" bezeugt, entsprechend zu ahd. kalba. Der Ansatz eines s-Stamms ergibt sich aus dem r-Plural und aus der altnordischen Form. Aus einer damit ablautenden Form könnte wg. * kelbuzjō f. "Mutterlamm" abgeleitet sein (in ahd. kilburra, kilb(ir)ra f. , ae. cilforlamb). Morphologisch und semantisch passen dazu einige Ausdrücke für "Gebärmutter, Tierjunges (u.ä. )" im Indischen und Griechischen (diese Bedeutungen gehen häufig ineinander über); doch weist das Griechische auf einen Anlaut * gw-, der nicht zum Germanischen stimmt. Vgl. ai. gárbham. "Mutterleib, Leibesfrucht", avest. gərə-buš- n. "Tierjunges", gr. delphýs f. "Gebärmutter", in Glossen auch gr. dolphós f. , ein s-Stamm ist vielleicht verbaut in gr. adelpheós m. "Bruder" (Homer). Die Zusammenhänge (Parallelwurzeln oder sekundäre Vermischung) sind deshalb im einzelnen unklar. Vielfach in Übertragungen für "täppisch, albern" nach den tolpatschigen Bewegungen junger Kälber. Ebenso nndl. kalf, ne. calf, nschw. kalv, nisl. kálfur.
✎ Platschek, M.: Lamm und Kalb (Gießen 1957), 14-16;
Röhrich 2 (1992), 793-795. gemeingermanisch iz.