Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
ich
ich Pron. std. (8. Jh. ), mhd. ich, ahd. ih, as. ik Stammwort. Aus g. * ek/ekan; diese beiden Formen werden in den runischen Texten noch als ek (am Satzanfang) und -eka (enklitisch nach dem Verb) unterschieden, in den späteren Sprachen mußten diese Formen lautgesetzlich zusammenfallen, so daß ein Unterschied nicht mehr erkennbar ist. So auch in gt. ik, anord. ek (aonord. iak), ae. ic, afr. ik. Die beiden germanischen Formen gehen auf ig. * eǵ und * eǵom zurück; beide Formen nebeneinander zeigen auch die slavischen Sprachen, etwa in aruss. ja neben jazŭ (mit problematischem Vokalismus), und heth. uk neben uga (ebenfalls mit problematischem Vokalismus). Nur die kürzere Form haben die baltischen Sprachen (lit. eš, aš usw. mit unregelmäßig entwickeltem Vokalismus und Konsonantismus), nur die längere haben die arischen Sprachen (ai. ahám mit unregelmäßigem Konsonantismus). Ein dritter (wohl morphologisch selbständiger) Ausgang (ig. ) * -ō liegt vor in gr. egṓ, l. egō, wohl auch in der ahd. Emphaseform ihha und vielleicht in heth. uk. Die obliquen Kasus werden seit alter Zeit von dem Stamm * me- gebildet (s. unter "mein"). Das Pronomen * eǵ ist vielleicht mit dem ich-deiktischen Pronomen * ḱe-/ḱi- in Verbindung zu bringen; die Verschiedenheit der Artikulationsart ist dabei ungeklärt. Ebenso nndl. ik, ne. I, nschw. jag, nisl. jeg; "Egoismus".
✎ HWPh 4 (1976), 1-18;
Seebold (1984), 20-24, 95;
Toporov, V. N. FS Polomé 1 (1991), 64-88;
Röhrich 2 (1992), 778. indogermanisch iz.
ich Pron. std. (8. Jh. ), mhd. ich, ahd. ih, as. ik Stammwort. Aus g. * ek/ekan; diese beiden Formen werden in den runischen Texten noch als ek (am Satzanfang) und -eka (enklitisch nach dem Verb) unterschieden, in den späteren Sprachen mußten diese Formen lautgesetzlich zusammenfallen, so daß ein Unterschied nicht mehr erkennbar ist. So auch in gt. ik, anord. ek (aonord. iak), ae. ic, afr. ik. Die beiden germanischen Formen gehen auf ig. * eǵ und * eǵom zurück; beide Formen nebeneinander zeigen auch die slavischen Sprachen, etwa in aruss. ja neben jazŭ (mit problematischem Vokalismus), und heth. uk neben uga (ebenfalls mit problematischem Vokalismus). Nur die kürzere Form haben die baltischen Sprachen (lit. eš, aš usw. mit unregelmäßig entwickeltem Vokalismus und Konsonantismus), nur die längere haben die arischen Sprachen (ai. ahám mit unregelmäßigem Konsonantismus). Ein dritter (wohl morphologisch selbständiger) Ausgang (ig. ) * -ō liegt vor in gr. egṓ, l. egō, wohl auch in der ahd. Emphaseform ihha und vielleicht in heth. uk. Die obliquen Kasus werden seit alter Zeit von dem Stamm * me- gebildet (s. unter "mein"). Das Pronomen * eǵ ist vielleicht mit dem ich-deiktischen Pronomen * ḱe-/ḱi- in Verbindung zu bringen; die Verschiedenheit der Artikulationsart ist dabei ungeklärt. Ebenso nndl. ik, ne. I, nschw. jag, nisl. jeg; "Egoismus".
✎ HWPh 4 (1976), 1-18;
Seebold (1984), 20-24, 95;
Toporov, V. N. FS Polomé 1 (1991), 64-88;
Röhrich 2 (1992), 778. indogermanisch iz.