Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Holunder
Holunder Sm std. (9. Jh. ), mhd. holunter, holunder, ahd. holuntar, hol(d)er Stammwort. Das Vorderglied hat eine Entsprechung in ndn. hyld, nschw. hyll "Holunder, Flieder" (der neu eingeführte Flieder wird häufig als Holunder, meist mit einem Beiwort, bezeichnet, vgl. Flieder). Daraus läßt sich ein * hulun/huln, ig. (eur. ) * kḷṇ- erschließen, mit dem russ. kalína f. "Maßholder, gemeiner Schneeball" verglichen werden kann. Falls es sich um ein Erbwort handelt, kann an gr. kelainós "schwarz" (wegen der blauschwarzen Beeren) angeknüpft werden. Das "Baumnamensuffix" -der führt zunächst auf (ig. ) * -tro- zurück, doch ist auch denkbar, daß es eigentlich aus einem zweiten Kompositionsglied abgeschwächt ist, das dem alten Wort für "Baum" entspricht (der Konsonantismus stimmt allerdings nicht): g. * trewa- n. "Baum" in gt. triu, anord. tre, ae. trēow n. , afr. trē n. , as. treo, trio n. Zum Weiteren s. unter "Teer". Das Suffix taucht in folgenden deutschen Baumnamen auf: "Affolter" ("Apfel"), "Flieder", "Heister", Holunder, "Maßholder", "Reckholder", "Rüster", "Wacholder". Der Holunder wäre also ein "Schwarz(beeren)baum". Die Betonung der zweiten Silbe ist jung; die Entstehungszeit ist aber nicht klar. "Hartriegel", "Teer", "Trog". Lühr (1988), 203;
Herbermann (1974), 91f. (anders);
Lloyd/Springer 1 (1988), 61 (anders zum Baumnamensuffix);
RGA 15 (2000), 90f. deutsch
ix.
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