Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Hölle
Hölle Sf std. (9. Jh. ), mhd. helle, ahd. hell(i)a, as. hellia Stammwort. Aus g. * haljō f. "Unterwelt, Totenwelt", auch in gt. halja, anord. hel, ae. hell, afr. helle; in der Regel für den christlichen Begriff der Hölle bezeugt, im Altnordischen aber für die entsprechende germanische Vorstellung; dort auch die Personifizierung "Hel" für die Totengöttin. Man kann vermuten, daß die Germanen die Totenwelt als das die Toten Bergende bezeichneten und damit an g. * hel-a- "bergen" ("hehlen") anschließen; doch bleibt dies bei einem mythologischen Begriff eine bloße Vermutung. Sonderbedeutungen wie "Raum zwischen Kachelofen und Wand" oder in Hellegat "kleiner Aufbewahrungsraum auf Schiffen" (eigentlich "Höllenloch") können ohne weiteres als bildliche Übertragungen verstanden werden und zeigen kaum den Reflex einer älteren Bedeutung. Adjektiv: höllisch. Ebenso nndl. hel, ne. hell, nisl. hel(víti); "hehlen", "Hel".
✎ Kluge (1911), 363f.;
Szadrowsky, M. BGDSL 72 (1950), 221-235;
Völkl, Latzel, S. D. FS Ölberg (1987), 27-33;
Le Bourdelles, H. Historical linguistics 1987. Hrsg. H. Andersen, K. Koerner (Amsterdam 1990), 303-308;
Rosenfeld, H. ZDA 90 (1960), 161-181. gemeingermanisch gz.
Hölle Sf std. (9. Jh. ), mhd. helle, ahd. hell(i)a, as. hellia Stammwort. Aus g. * haljō f. "Unterwelt, Totenwelt", auch in gt. halja, anord. hel, ae. hell, afr. helle; in der Regel für den christlichen Begriff der Hölle bezeugt, im Altnordischen aber für die entsprechende germanische Vorstellung; dort auch die Personifizierung "Hel" für die Totengöttin. Man kann vermuten, daß die Germanen die Totenwelt als das die Toten Bergende bezeichneten und damit an g. * hel-a- "bergen" ("hehlen") anschließen; doch bleibt dies bei einem mythologischen Begriff eine bloße Vermutung. Sonderbedeutungen wie "Raum zwischen Kachelofen und Wand" oder in Hellegat "kleiner Aufbewahrungsraum auf Schiffen" (eigentlich "Höllenloch") können ohne weiteres als bildliche Übertragungen verstanden werden und zeigen kaum den Reflex einer älteren Bedeutung. Adjektiv: höllisch. Ebenso nndl. hel, ne. hell, nisl. hel(víti); "hehlen", "Hel".
✎ Kluge (1911), 363f.;
Szadrowsky, M. BGDSL 72 (1950), 221-235;
Völkl, Latzel, S. D. FS Ölberg (1987), 27-33;
Le Bourdelles, H. Historical linguistics 1987. Hrsg. H. Andersen, K. Koerner (Amsterdam 1990), 303-308;
Rosenfeld, H. ZDA 90 (1960), 161-181. gemeingermanisch gz.