Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
hoffen
hoffen Vsw std. (12. Jh. ), mhd. hoffen, mndd. hopen, hapen, mndl. hopen Stammwort. Aus wg. * hup-ō- Vsw . "hoffen", auch in ae. hopian, afr. hopia. Die Bedeutung steht unter dem Einfluß von l. spēs, spērāre. Semantisch zu beachten ist, daß in altniederdeutschen Glossen auch die Bedeutung "fürchten" auftritt (entsprechend in oberdeutschen Mundarten), sowie daß nhd. verhoffen beim Wild "einhalten, um zu sichern" bedeutet. Dies macht einen Vergleich mit gr. kýptō "ich bücke mich, beuge mich nach vorn, lasse den Kopf hängen", gr. kýbda "vornüber gebeugt" wahrscheinlich: Indem man sich nach vorne beugt, versucht man weiter zu sehen, genauer zu sehen. Dann wäre die heutige Bedeutung übertragen als "in die Ferne, in die Zukunft sehen"; vgl. auch unverhofft "unerwartet". Letztlich gehört das Wort zu ig. * keu- "biegen, bücken". Der Vergleich mit heth. kup- "(einen Anschlag) planen" ist kaum angängig, zumal das hethitische Wort unter dem Verdacht steht, ein Fremdwort zu sein. Nach Sommer zu einer Lautgebärde * hup- in Bewegungen von unten nach oben. Abstraktum: Hoffnung; Adverb: hoffentlich.✎Čop, B. Sprache 3 (1957), 146-148;
Kuhn, H. FS Hammerich (1962), 114f.;
Frings, Th. BGDSL-H 91 (1969), 35-38;
Sommer (1977), 8;
Sanders, W. FS de Smet (1986), 411-417;
Sanders, W. Szlek, St., Niederhauser, J.: Ein neues Wörterbuch der deutschen Sprache (Bern 1987), 74-80. westgermanisch
ix.
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