Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Heim
Heim Sn std. (10. Jh. , in heimzuht "Überfall" 8. Jh. , Form 12. Jh. ), mhd. heim, ahd. heima, as. hēm Stammwort. Aus g. * haima- m. "Heim, Welt", auch in anord. heimr m. , heima (als Kompositionsglied auch heimis-), ae. hām. Im Gotischen flektiert der Singular als femininer i-Stamm, der Plural als femininer ō-Stamm. Dieses Formenverhältnis ist ungeklärt, hat aber eine auffällige Parallele in ai. bhū́ma (neutraler n-Stamm) "Erde, Welt, Wesen" neben ai. bhū́mi- f. (femininer i-Stamm) "Erde, Boden". Die Formen sind Abstrakta auf -mo- zu der ig. Wurzel * ḱþei- (der modernere Ansatz ist ** tkei-) "wohnen", also * ḱþoimo- ( ** tkoimo-) "Wohnung, Siedlung", vgl. ai. kṣéma- Adj. "wohnlich", ai. kṣéma n. "Sicherheit, Ruhe", vielleicht auch "Wohnsitz"; weiter lit. kiẽmas "Bauernhof, Dorf", das entweder das Verhalten einer Kentum-Sprache zeigt oder aus dem Germanischen entlehnt ist. Das zugrundeliegende Verbum in ai. kṣéti "wohnt", gr. eù ktímenos "wo sich's gut wohnt".   Ebenso nndl. heem, ne. home, nschw. hem, nisl. heimur; "anheim", "anheimeln", "geheim", "Heirat", "Oheim".
Ganz (1957), 93f. indogermanisch iz.
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