Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Haus
Haus Sn std. (8. Jh. ), mhd. hūs, ahd. hūs, as. hūs Stammwort. Aus g. * hūsa- n. "Haus", auch in gt. -hūs (nur in gudhūs "Tempel", sonst gt. razn), anord. hús, ae. hūs, afr. hūs. Herkunft unklar. Verwandtschaft mit "Hütte" ist anzunehmen, so daß * hūsa- wohl auf * hud-s-a- (mit Dentalschwund und Ersatzdehnung) zurückgehen wird. Ein Zusammenhang mit gr. keũthos n. "Versteck, Höhle, Tiefe" und seiner Verwandtschaft ist denkbar, aber nicht naheliegend. Haus im Sinne von "Parlament" ist Lehnbedeutung nach dem Englischen (seit dem 17. Jh. ). Häuschen in Wendungen wie aus dem Häuschen geraten geht aus von Häuschen "Irrenanstalt" (Petites-maisons war der Name einer Pariser Irrenanstalt). Also eigentlich aus dem Häuschen sein = "aus der Irrenanstalt sein", "irre sein", dann Übertragung auf andere Wendungen. Adjektiv: häuslich.   Ebenso nndl. huis, ne. house, nschw. hus, nisl. hús; "Gehäuse", "hausen", "Hütte".
Streicher, O. ZADS 37 (1922), 63f.;
Ganz (1957), 92;
Moeller-Schina (1969), 95f. (= "Parlament");
HWPh 3 (1974), 1007-1020;
LM 4 (1989), 1960-1971;
Hamp, E. P. NOWELE 18 (1990), 95f.;
Röhrich 2 (1992), 678-680;
Rieger: Die Julius-Universität und das Julius-Spital (Würzburg 1916), 56-61 (zu
aus dem Häuschen sein);
Öhmann, E. NPhM 61 (1960), 150f. (zu
Haus in der Bedeutung "Firma");
RGA 14 (1999), 57-61. gemeingermanisch
ix.
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