Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
hänseln
hänseln Vsw " jmd. aufziehen, necken" std. (17. Jh. ) Stammwort. Die Entstehung ist nicht völlig eindeutig: Einerseits bedeutete hänseln "in eine Gesellschaft aufnehmen", was mit allerhand Bräuchen verbunden sein konnte, die zum Teil auch Neckereien enthalten mochten. Bezeugt ist diese Bedeutung nicht vor der anderen; sie könnte aber älter sein. Abzuleiten ist sie wohl von "Hanse", also "in die Hanse, die Gesellschaft, aufnehmen", dafür älter und nie in der verschobenen Bedeutung hansen. Diese Erklärung wird im allgemeinen vorgezogen, doch ist der Zusammenhang zwischen Aufnahme in eine Gesellschaft (u.ä. ) und Neckerei keineswegs ausreichend erwiesen. Schon wegen der älteren Bezeugung (15. Jh. ) ist eine Ableitung von "Hohn" sehr in Betracht zu ziehen (eyner den andern zu zorne reisze, hontzel, spei oder schelle Frankfurt 1481), auch nassau. hohnseln "hänseln" - dies wäre wohl eine Verbalbildung zu einem nicht bezeugten * Hohn-sal. Auch eine Ableitung zu dem Diminutiv Hänsel des Namens "Hans" (vielfach im Sinn von "Narr" verwendet) kommt in Frage. Zu erwägen ist schließlich auch obd. hanzeln "tätscheln, streicheln", wohl auch "stupfen" als Ableitung von "Hand". Im allgemeinen wird der Ableitung von Hanse der Vorzug gegeben, doch könnten zusätzliche Belege das Bild leicht ändern. Eine wortgeschichtliche Klärung wäre dringend erwünscht. Röhrich 2 (1992), 663. deutsch d.
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