Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Hallig
Hallig Sf "flache, gegen die Flut nicht geschützte Insel" per. Wortschatz ndd. (18. Jh. ) Entlehnung. Es handelt sich um ein nordfriesisches Wort, das über das Niederdeutsche in die Hochsprache gekommen ist. nordfr. hallig (mit Vokaleinschub aus * halg entstanden) ist ursprünglich ein Maskulinum und bedeutet "nicht eingedeichtes niederes Land, das von der Flut überspült werden kann", es handelt sich dabei nicht notwendigerweise um eine Insel. Auf diese Bedeutung wurde das Wort erst im Niederdeutschen und der Hochsprache festgelegt, wobei das Wort mehr oder weniger ein Ortsname für bestimmte Nordseeinseln wurde (das Femininum vermutlich wegen "Insel"). Eine genaue lautliche und semantische Entsprechung ist ae. healh "erhöhte, von Marsch umgebene Fläche"; das aber auch in allgemeineren Bedeutungen "Kuhle, Erhöhung, Winkel, Versteck" vorkommt (in dieser Bedeutung auch ablautendes ae. holh "Höhle, Loch" ("steigen" und "fallen", "herausbiegen" und "hineinbiegen" treffen nicht selten bei der gleichen Wurzel zusammen). Danach ist es denkbar, das Wort (mit anderer Erweiterung) an "Holm"1 "Flußinsel" anzuschließen, und damit an ig. * kel- "ragen, erheben". "behelligen". Kluge (1911), 348;
Mutschmann, H.: The Place-Names of Nottinghamshire (1913), 170;
Krogmann NM 4 (1948), 71-73;
Jørgensen, P. NM 6 (1950), 58-60;
Lerchner, G.: Studien zum nordwestgermanischen Wortschatz (Halle/S. 1965), 93-95;
Löfstedt, E. NM 22 (1966), 43-46;
Heidermanns (1993), 275;
Stiles, P. V. GS McNeal Dodgson (1997), 330-344. nordfr

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