Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Hahn
Hahn Sm std. (8. Jh. ), mhd. han(e), ahd. han(o), as. hano Stammwort. Aus g. * hanōn m. "Hahn", auch in gt. hana, anord. hani, ae. hana, afr. hana, hona; eigentlich "der Sänger" zu einer Entsprechung von l. canere "singen", air. canaid "singt"; vgl. lit. gaidỹs "Hahn" zu lit. gáida f. "Melodie, Gesang" und lit. giedóti "singen", russ. petúch "Hahn" zu russ. pet" "singen" usw. Unmittelbar zu vergleichen ist vielleicht das gr. Glossenwort ēïkanós "Hahn" ("Morgenfrühe-Singer"). Der Hahn ist also danach benannt, daß er die Morgenfrühe mit seinem Gesang begrüßt (oder nach älterer magischer Vorstellung: sie hervorruft). Die Übertragung auf "Wasserhahn" u.ä. wohl nach der Form (Kopf und Schwanz des Hahns als parallel nach oben gebogene Seitenteile oder als "Hahnenkamm"). Anders (Übertragung aus Hahn "männliches Geschlechtsglied"): Baird. - Der rote Hahn steht für den Brand des Daches, da Hähne gern auf dem Dachfirst zu sitzen pflegten. Ebenso nndl. haan, nschw. hane, nisl. hani; "Henne", "Hinkel", "Huhn". Zu der lateinischen Verwandtschaft s. "Chanson".
✎ Suolahti (1909), 228-242;
Schlerath, B. ZVS 71 (1953), 28-32;
Seebold (1981), 42-44;
Baird, L. Y. Maledicta 5 (1982), 213-226;
Röhrich 1 (1991), 620-626;
Schlerath, B. FS Schmidt (Berlin 1994), 164-167. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto (1991), 38, 112. gemeingermanisch ix.
Hahn Sm std. (8. Jh. ), mhd. han(e), ahd. han(o), as. hano Stammwort. Aus g. * hanōn m. "Hahn", auch in gt. hana, anord. hani, ae. hana, afr. hana, hona; eigentlich "der Sänger" zu einer Entsprechung von l. canere "singen", air. canaid "singt"; vgl. lit. gaidỹs "Hahn" zu lit. gáida f. "Melodie, Gesang" und lit. giedóti "singen", russ. petúch "Hahn" zu russ. pet" "singen" usw. Unmittelbar zu vergleichen ist vielleicht das gr. Glossenwort ēïkanós "Hahn" ("Morgenfrühe-Singer"). Der Hahn ist also danach benannt, daß er die Morgenfrühe mit seinem Gesang begrüßt (oder nach älterer magischer Vorstellung: sie hervorruft). Die Übertragung auf "Wasserhahn" u.ä. wohl nach der Form (Kopf und Schwanz des Hahns als parallel nach oben gebogene Seitenteile oder als "Hahnenkamm"). Anders (Übertragung aus Hahn "männliches Geschlechtsglied"): Baird. - Der rote Hahn steht für den Brand des Daches, da Hähne gern auf dem Dachfirst zu sitzen pflegten. Ebenso nndl. haan, nschw. hane, nisl. hani; "Henne", "Hinkel", "Huhn". Zu der lateinischen Verwandtschaft s. "Chanson".
✎ Suolahti (1909), 228-242;
Schlerath, B. ZVS 71 (1953), 28-32;
Seebold (1981), 42-44;
Baird, L. Y. Maledicta 5 (1982), 213-226;
Röhrich 1 (1991), 620-626;
Schlerath, B. FS Schmidt (Berlin 1994), 164-167. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto (1991), 38, 112. gemeingermanisch ix.