Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Gründonnerstag
Gründonnerstag Sm std. (15. Jh. ) Stammwort. Zusammensetzung mit "grün" und "Donnerstag", jedoch schon vorher (13. Jh. ) als Fügung mhd. der grüene donerstac. Die Herkunft ist nicht geklärt. Offensichtlich handelt es sich um eine ursprünglich eher volkstümliche Bezeichnung, so daß die Herleitung von der seit dem 14. Jh. bezeugten und weit verbreiteten Sitte, an diesem Tag grüne Heilkräuter und grünes Gemüse zu essen, nicht von vornherein auszuschließen ist. Lehnübersetzung nach l. diēs viridium "Tag der Grünen" (nach Lk. 23,31), womit die an diesem Tag von den Sünden und Kirchenstrafen Freigesprochenen gemeint sein sollen, ist auszuschließen, da die lateinische Fügung erst seit dem 17. Jh. nachzuweisen ist und offensichtlich ihrerseits nach dem deutschen Vorbild gebildet wurde; allerdings ist grün (und l. viridis) vom 14. bis 16. Jh. vereinzelt in kirchlichem Sprachgebrauch in Anlehnung an grün in der Bedeutung "frisch" als "erneuert, sündlos" belegt; vgl. hierzu auch die Bezeichnung "Antlaßtag" "Tag des Erlasses (der Sünden und Kirchenstrafen), des Ablasses". Weitere Bezeichnungen sind Hoher Donnerstag (14. Jh. ), Großer Donnerstag (15. Jh. ), Guter Donnerstag (16. Jh. ).✎ HWDA 3 (1931), 1186f.;
Jeske, H. SW 11 (1986), 82-109 (anders [Umdeutung von ahd. grun m./f. "Jammer, Unglück"]);
LM 4 (1989), 1752f.;
Wanzeck (2002), 104-109. deutsch s. grün, s. Donnerstag
Gründonnerstag Sm std. (15. Jh. ) Stammwort. Zusammensetzung mit "grün" und "Donnerstag", jedoch schon vorher (13. Jh. ) als Fügung mhd. der grüene donerstac. Die Herkunft ist nicht geklärt. Offensichtlich handelt es sich um eine ursprünglich eher volkstümliche Bezeichnung, so daß die Herleitung von der seit dem 14. Jh. bezeugten und weit verbreiteten Sitte, an diesem Tag grüne Heilkräuter und grünes Gemüse zu essen, nicht von vornherein auszuschließen ist. Lehnübersetzung nach l. diēs viridium "Tag der Grünen" (nach Lk. 23,31), womit die an diesem Tag von den Sünden und Kirchenstrafen Freigesprochenen gemeint sein sollen, ist auszuschließen, da die lateinische Fügung erst seit dem 17. Jh. nachzuweisen ist und offensichtlich ihrerseits nach dem deutschen Vorbild gebildet wurde; allerdings ist grün (und l. viridis) vom 14. bis 16. Jh. vereinzelt in kirchlichem Sprachgebrauch in Anlehnung an grün in der Bedeutung "frisch" als "erneuert, sündlos" belegt; vgl. hierzu auch die Bezeichnung "Antlaßtag" "Tag des Erlasses (der Sünden und Kirchenstrafen), des Ablasses". Weitere Bezeichnungen sind Hoher Donnerstag (14. Jh. ), Großer Donnerstag (15. Jh. ), Guter Donnerstag (16. Jh. ).✎ HWDA 3 (1931), 1186f.;
Jeske, H. SW 11 (1986), 82-109 (anders [Umdeutung von ahd. grun m./f. "Jammer, Unglück"]);
LM 4 (1989), 1752f.;
Wanzeck (2002), 104-109. deutsch s. grün, s. Donnerstag