Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Glas
Glas1 Sn std. (8. Jh. ), mhd. glas, ahd. glas, as. glas Stammwort. Aus wg. * glasa- n. "Glas", auch in ae. glæs. Daneben mit grammatischem Wechsel mndd. glar "Harz", ae. glær "Bernstein", anord. gler "Glas" aus (g. ) * glaza-. Offenbar haben die Germanen das Glas zunächst als Schmuck kennengelernt und mit einem Wort für Bernstein bezeichnet. Das Wort stellt sich zwar zu den anderen "Glanz"-Wörtern mit Anlaut gl- ("Glanz"), ist aber kaum ein Erbwort. - Präfixableitung: verglasen; Nomen agentis: Glaser; Adjektive: gläsern, glasig. S. auch "glasieren", "Glasur". Meineke (1984), 45-62, 67-74 (kritisch zu der Bedeutung "Bernstein");
Ostberg, K. BEDS 3 (1983), 269-277;
Bonfante, G. Journal of Baltic Studies 16 (1985), 316-319;
LM 4 (1989), 1477-1482;
Röhrich 1 (1991), 550f.;
RGA 12 (1998), 139-142. west- und nordgermanisch
gwn.
Glas2 Sn "halbe Stunde" (in bestimmten Wendungen) per. Wortschatz fach. (16. Jh. ) Stammwort. Nach dem Plural Glasen zu urteilen, im Niederländischen entstanden. Gemeint ist ursprünglich die Sanduhr (aus Glas), nach deren Ablauf der Wachdienst auf den Schiffen geregelt war. deutsch s. Glas1
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