Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Gilde
Gilde Sf erw. fach. (8. Jh. , Standard 17. Jh. ) Stammwort. Ursprünglich niederdeutsches Wort (mndd. gilde f./n. "Brüderschaft, Gesellschaft"); ein Kollektiv in der gleichen Bedeutung liegt in ae. gegilda m. "Kompanion, Genosse", anord. gildi m. "Gildebruder" vor. Gehört offenbar zu "Geld" in der Bedeutung "Abgabe". Vermutlich wird dadurch eine Gesellschaft bezeichnet, die gemeinsame Mittel durch Umlage aufbringt. In fränkischen Kapitularien werden solche Bünde (ml. gildonium, gelda) verboten, was darauf hindeuten könnte, daß ursprünglich Opfergemeinschaften so bezeichnet wurden. Der Sache nach setzen sie aber die antiken coniurationes fort. von Künßberg, E.. ZM 11 (1935), 242-245;
de Vries, J.: Altgermanische Religionsgeschichte, 2. = 3. Aufl. 1 (1956), 448-491;
Schmidt-Wiegand, R. AAWG III, 122 (1981), 335-369;
Schmidt-Wiegand, R. HG 100 (1982), 21-40;
Obst (1983), 142-157;
Schmidt-Wiegand, R. in Schmidt-Wiegand (1985), 104-122;
Schwineköper, B. (Hrsg. ): Gilden und Zünfte (Sigmaringen 1987), besonders die Beiträge von O. G. Oexle 151-214 und R. Schmidt-Wiegand 31-52;
LM 4 (1989), 1452f.;
RGA 12 (1998), 102-108. deutsch
gwn.
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