Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
gewinnen
gewinnen Vst. std. (9. Jh. ), mhd. gewinnen, ahd. giwinnan Stammwort. gemeingermanische Präfigierung, die aber nur im Westgermanischen die Bedeutung "erwerben" hat. Grundwort ist g. * wenn-a- "sich mühen" in gt. winnan, anord. vinna, ae. winnan, afr. winna, as. winnan, ahd. winnan; gewinnen ist also "durch Mühe erreichen". Zu ig. * wenə- "erstreben" in ai. vanóti "wünscht, verlangt, gewinnt", akslav. uniti "wollen", l. venus "Liebe, Liebesgenuß". Die Geminate des Germanischen geht am ehesten auf * wenw- zurück (vgl. die altindische Form aus * wen-u-). Nach Trier ist die Ausgangsbedeutung "rupfen" (von Laubbüscheln), was mit beachtlichen Gründen gestützt wird (ved. vánas-, Bedeutung unsicher, nach Trier "Laubbüschel"). Abstraktum: Gewinn; Nomen agentis: Gewinner. Ebenso nndl. winnen, ne. win, nschw. vinna, nisl. vinna; "überwinden", "wohnen", "gewöhnen", "Wahn", "Wonne", "Wunsch".
✎ van Hamel, A. G. FS Pedersen (Aarhus 1937), 103-109;
Trier (1963), 118-141;
Seebold (1970), 556f.;
Trier (1981), 175-179. indogermanisch iz.
gewinnen Vst. std. (9. Jh. ), mhd. gewinnen, ahd. giwinnan Stammwort. gemeingermanische Präfigierung, die aber nur im Westgermanischen die Bedeutung "erwerben" hat. Grundwort ist g. * wenn-a- "sich mühen" in gt. winnan, anord. vinna, ae. winnan, afr. winna, as. winnan, ahd. winnan; gewinnen ist also "durch Mühe erreichen". Zu ig. * wenə- "erstreben" in ai. vanóti "wünscht, verlangt, gewinnt", akslav. uniti "wollen", l. venus "Liebe, Liebesgenuß". Die Geminate des Germanischen geht am ehesten auf * wenw- zurück (vgl. die altindische Form aus * wen-u-). Nach Trier ist die Ausgangsbedeutung "rupfen" (von Laubbüscheln), was mit beachtlichen Gründen gestützt wird (ved. vánas-, Bedeutung unsicher, nach Trier "Laubbüschel"). Abstraktum: Gewinn; Nomen agentis: Gewinner. Ebenso nndl. winnen, ne. win, nschw. vinna, nisl. vinna; "überwinden", "wohnen", "gewöhnen", "Wahn", "Wonne", "Wunsch".
✎ van Hamel, A. G. FS Pedersen (Aarhus 1937), 103-109;
Trier (1963), 118-141;
Seebold (1970), 556f.;
Trier (1981), 175-179. indogermanisch iz.