Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Gerstenkorn
Gerstenkorn Sn "Geschwulst am Augenlid" erw. reg. (16. Jh. ) Stammwort. Wohl Lehnübertragung zu l. hordeolus m. (zu l. hordeum "Gerste"), das seinerseits gr. krithḗ f. "Gerste" übersetzt, womit schon bei Hippokrates das betreffende Augenleiden bezeichnet wird. So benannt, weil die Geschwulst an ein Samenkorn der Gerste erinnern konnte. Ähnliche Benennungsmotive liegen vor in den Bezeichnungen (Augen)haber, "Hagelkorn", "Erbse", "Perle" usw. Vgl. auch frz. grain d'orge m. , orgelet m. "Gerstenkorn", das schwz. Ürseli ergab. Seit dem Mittelhochdeutschen ist Gerstenkorn auch als Bezeichnung eines der kleinsten Gewichte und Längenmaße und seit dem 18. Jh. für "grobkörniges Stoffgewebe" bezeugt, denen ebenfalls Vergleiche mit dem Samenkorn der Gerste zugrundeliegen dürften. Maas, H. Jahrbuch für fränkische Landesforschung 21 (1961), 305-315. deutsch s. Gerste, s. Korn
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