Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
gemein
gemein Adj std. (8. Jh. ), mhd. gemein(e), ahd. gimeini, as. gimēni Stammwort. Aus g. * ga-maini- Adj. "allgemein", auch in gt. gamains, ae. gemǣne, afr. mēne. Genau gleich gebildet ist l. commūnis gleicher Bedeutung (wohl zu l. mūnus "Verrichtung, Aufgabe"). Zugrunde liegt ein (ig. ) * moino- "Wechsel, Tausch" ("Meineid"); Ausgangsbedeutung ist also "worin man sich abwechselt, was einem im Wechsel zukommt". Die Bedeutungsverschlechterung (die bei Wörtern dieser Sphäre häufig ist) ist erst neuhochdeutsch. Die Ausgangsbedeutung ist erhalten in dem Abstraktum Gemeinschaft, die neue Bedeutung speziell in Gemeinheit.   Ebenso nndl. gemeen, ne. mean. S. auch "Gemeinde", "Allmende", "handgemein", "Meineid" und zum lateinischen Wort "immun", "Kommune".
Schlechter, D.: Der Bedeutungswandel des Wortes "gemein" im 19. Jh. (Köln 1955);
Röhrich 1 (1991), 532;
Heidermanns (1993), 396f. indogermanisch
iz.
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