Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
gedeihen
gedeihen Vst. std. (10. Jh. ), mhd. gedīhen, ahd. gidīhan, as. (gi-)thīhan Stammwort. Im Altenglischen geht das Verbum nach der III. Klasse: þēon, þāh, þungon, þungen. Dies weist darauf hin, daß von * þenh- auszugehen ist, das nach dem Nasalschwund im Präsens wie ein starkes Verb der I. Klasse aussah und deshalb in diese übertrat. Ebenfalls auf * þenh- weisen ae. þyhtig "gediegen" und vielleicht as. athengian "ausführen". Das Gotische hat ebenfalls schon die sekundäre Form (gt. þeihan, þaih). G. * þenh-a- V(st.) "gedeihen" hat keine sichere Vergleichsmöglichkeit. Vermutlich ist von ig. * tenk- "gerinnen" auszugehen; dieses in ai. tanákti "zieht zusammen, gerinnt", air. con-téici "es gerinnt" und aus dem Germanischen noch nisl. þél "geronnene Milch". Den Übergang zu "gedeihen" bilden Bedeutungen wie "fest werden, stark werden". Adjektiv: gedeihlich; das Abstraktum nur noch in auf Gedeih und Verderb. Ebenso nndl. gedijen; "dicht", "gediegen".
✎ Trier (1951), 16-23;
Benveniste, E. Word 19 (1954), 253f.;
Donath, Ch. BGDSL-H 84 (1962), 445, 453;
Seebold (1970), 512-514;
Röhrich 1 (1991), 516. indogermanisch iz.
gedeihen Vst. std. (10. Jh. ), mhd. gedīhen, ahd. gidīhan, as. (gi-)thīhan Stammwort. Im Altenglischen geht das Verbum nach der III. Klasse: þēon, þāh, þungon, þungen. Dies weist darauf hin, daß von * þenh- auszugehen ist, das nach dem Nasalschwund im Präsens wie ein starkes Verb der I. Klasse aussah und deshalb in diese übertrat. Ebenfalls auf * þenh- weisen ae. þyhtig "gediegen" und vielleicht as. athengian "ausführen". Das Gotische hat ebenfalls schon die sekundäre Form (gt. þeihan, þaih). G. * þenh-a- V(st.) "gedeihen" hat keine sichere Vergleichsmöglichkeit. Vermutlich ist von ig. * tenk- "gerinnen" auszugehen; dieses in ai. tanákti "zieht zusammen, gerinnt", air. con-téici "es gerinnt" und aus dem Germanischen noch nisl. þél "geronnene Milch". Den Übergang zu "gedeihen" bilden Bedeutungen wie "fest werden, stark werden". Adjektiv: gedeihlich; das Abstraktum nur noch in auf Gedeih und Verderb. Ebenso nndl. gedijen; "dicht", "gediegen".
✎ Trier (1951), 16-23;
Benveniste, E. Word 19 (1954), 253f.;
Donath, Ch. BGDSL-H 84 (1962), 445, 453;
Seebold (1970), 512-514;
Röhrich 1 (1991), 516. indogermanisch iz.