Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
ge-
ge- Präfix std. (-), mhd. ge-, ahd. gi-, ga-, as. gi- Stammwort. Aus g. * ga- (Vokalisierung unbestimmt), auch in afr. i- (meist abgefallen), ae. ge-, gt. ga-, (altnordisch sind alle unbetonten Präfixe abgefallen). Die Grundform ist also am ehesten g. * ga-. Funktionell entspricht l. com-, gr. sýn-, xýn, die sich aber wegen des Anlauts weder mit g. * ga- noch untereinander vereinigen lassen. Funktionell ist * ga- 1) ein Verbalpräfix mit starken Ansätzen zur Verallgemeinerung mit perfektiver Bedeutung in den frühen germanischen Sprachen - davon ist im heutigen Deutschen die Verwendung im Partizip geblieben; 2) ein nominales Präfix, besonders bei Kollektiven ("Gebirge" zu "Berg") und Abstrakten (Geschrei zu schreien); auch Soziativbildungen wie "Geselle" zu "Saal". In einigen Bildungen ist der Vokal ausgefallen ("glauben", "gleich", "begleiten" u.a. ).✎ Scherer, Ph. Word 10 (1964), 221-245;
Lindeman, J. W. R. JEGP 64 (1965), 65-83;
Wortbildung 2 (1975), 50f. und die dort angegebenen Stellen;
Hoffmann, W. FS E. Skála (1988), 167-184;
Quinim, D. P. AJGLL 3 (1991), 145-159. gemeingermanisch gz.
ge- Präfix std. (-), mhd. ge-, ahd. gi-, ga-, as. gi- Stammwort. Aus g. * ga- (Vokalisierung unbestimmt), auch in afr. i- (meist abgefallen), ae. ge-, gt. ga-, (altnordisch sind alle unbetonten Präfixe abgefallen). Die Grundform ist also am ehesten g. * ga-. Funktionell entspricht l. com-, gr. sýn-, xýn, die sich aber wegen des Anlauts weder mit g. * ga- noch untereinander vereinigen lassen. Funktionell ist * ga- 1) ein Verbalpräfix mit starken Ansätzen zur Verallgemeinerung mit perfektiver Bedeutung in den frühen germanischen Sprachen - davon ist im heutigen Deutschen die Verwendung im Partizip geblieben; 2) ein nominales Präfix, besonders bei Kollektiven ("Gebirge" zu "Berg") und Abstrakten (Geschrei zu schreien); auch Soziativbildungen wie "Geselle" zu "Saal". In einigen Bildungen ist der Vokal ausgefallen ("glauben", "gleich", "begleiten" u.a. ).✎ Scherer, Ph. Word 10 (1964), 221-245;
Lindeman, J. W. R. JEGP 64 (1965), 65-83;
Wortbildung 2 (1975), 50f. und die dort angegebenen Stellen;
Hoffmann, W. FS E. Skála (1988), 167-184;
Quinim, D. P. AJGLL 3 (1991), 145-159. gemeingermanisch gz.