Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Gaumen
Gaumen Sm std. (9. Jh. ), mhd. guom(e), goum(e), (mhd. guome), ahd. goumo neben guomo Stammwort. Daneben ae. gōma, anord. gómr; ahd. giumo. Das Nebeneinander der verschiedenen Vokalstufen weist darauf hin, daß verschiedenartige Fortentwicklungen eines Diphthongs vorliegen, der im Germanischen beseitigt wurde, nämlich āu in (ig. ) * ghāumōn m. "Gaumen". Außergermanisch steht am nächsten lit. gomurỹs "Kehle, Schlund"; morphologisch und semantisch weiter entfernt sind gr. cháos n. "leerer Raum", gr. chaũnos "locker, klaffend", l. faucēs Pl. "Schlund" und toch. B koyṃ "Mund", toch. A ko "Mund", toch. B kor "Kehle". Offenbar ursprünglich "der aufgerissene Rachen" zu ig. * ghāu- "gähnen, klaffen".   Ebenso ne. gums, nschw. gom, nisl. gómur; "Gau".
Winter, W. JIES 10 (1982), 181-183. west- und nordgermanisch iz.
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