Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Gau
Gau Sm (auch Gäu obd. n. ) erw. obs. (9. Jh. ), mhd. gou, göu, geu n. , ahd. gewi, gouwi n. (Gen. gouwes), as. -gā, -gō in Namen Stammwort. Aus g. * gaw-ja- n. "Gegend, Landschaft", auch in gt. gawi, afr. . Entspricht am ehesten gr. chṓra f. , chõros m. , die sowohl "freier Raum", wie auch "Gegend, Land" bedeuten. Der Vokalismus wird deutlicher durch arm. gawar̄ "Gebiet, Vaterstadt, Dorf", das sich mit dem germanischen Wort auf (ig. ) * ghəu- zurückführen läßt. Zu diesem würde das griechische Wort eine Vollstufe * ghō(u)- zeigen. Die für das germanische Wort übliche Etymologie als * ga-agwja- "das am Wasser Gelegene" ist weder lautlich noch semantisch wahrscheinlich. Dagegen kommt die früher vorgeschlagene Verknüpfung mit gr. oíē f. "Dorf" (*aujā) ernstlich in Frage, wenn von einem Kollektivum * ga-au-ja- ausgegangen wird. ("Gesamtheit der Dörfer"). Dafür spräche ahd. inouwa f. "Wohnung, Wohnsitz". "Gaumen". Schrader/Nehring (1917/29), II, 454;
Heinertz (1927), 46-50;
LM 4 (1989), 1141;
RGA 10 (1998), 468-471. gemeingermanisch
ix.
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