Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
gar
gar Adj std. (8. Jh. ), mhd. gar(e), ahd. garo, as. garo Stammwort. Aus g. * garwa- Adj. "bereit, fertig", auch in anord. go̧rr, ae. gearo. Herkunft umstritten. Die Bedeutung war früher allgemein "bereit" (auch z.B. von Personen gesagt), deshalb gehört hierher auch "gerben". Der Anschluß an g. * arwa- "schnell, bereit" in anord. ƍrr "bereit(willig)", as. aru "bereit, reif" aus ig. * orwo- "schnell, bereit" in avest. aurva "schnell, tapfer", toch. A ārwar, B ārwer "bereit, fertig", weiter zu gr. órnymi "treibe an, setze in Bewegung" usw. (so zuletzt Sanders) wird wahrscheinlich gemacht durch Heidermanns: Zu g. * arwa- "bereit" wird die verbale Ableitung g. * g(a)-arwija- "bereitmachen" gebildet. Zu diesem ist g. * garwa- "bereit" eine Rückbildung. Diese Annahme wird dadurch gestützt, daß anord. go̧rr das Partizip von anord. gørva "bereiten" vertritt. Ebenso nndl. gaar.
✎ Kabell, A. ZVS 87 (1973), 26-35;
Sanders, W. FS Kolb (1989), 558-568;
Heidermanns (1993), 233f. west- und nordgermanisch iz.
gar Adj std. (8. Jh. ), mhd. gar(e), ahd. garo, as. garo Stammwort. Aus g. * garwa- Adj. "bereit, fertig", auch in anord. go̧rr, ae. gearo. Herkunft umstritten. Die Bedeutung war früher allgemein "bereit" (auch z.B. von Personen gesagt), deshalb gehört hierher auch "gerben". Der Anschluß an g. * arwa- "schnell, bereit" in anord. ƍrr "bereit(willig)", as. aru "bereit, reif" aus ig. * orwo- "schnell, bereit" in avest. aurva "schnell, tapfer", toch. A ārwar, B ārwer "bereit, fertig", weiter zu gr. órnymi "treibe an, setze in Bewegung" usw. (so zuletzt Sanders) wird wahrscheinlich gemacht durch Heidermanns: Zu g. * arwa- "bereit" wird die verbale Ableitung g. * g(a)-arwija- "bereitmachen" gebildet. Zu diesem ist g. * garwa- "bereit" eine Rückbildung. Diese Annahme wird dadurch gestützt, daß anord. go̧rr das Partizip von anord. gørva "bereiten" vertritt. Ebenso nndl. gaar.
✎ Kabell, A. ZVS 87 (1973), 26-35;
Sanders, W. FS Kolb (1989), 558-568;
Heidermanns (1993), 233f. west- und nordgermanisch iz.