Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Galle
Galle1 Sf "eine Körperflüssigkeit" std. (9. Jh. ), mhd. galle, ahd. galla, as. galla Stammwort. Aus g. * gallōn "Galle" (vielleicht ursprünglich Neutrum), auch in anord. gall n. , ae. gealla m. älter * galōn-, * galn- (woraus die Geminate). Aus ig. * ǵhel- in l. fel n. (Anlaut unregelmäßig), gr. cholḗ f. , avest. zāra- m. , akslav. zlŭčĭ (später sekundär auch ž-); mit Umstellung lit. tulžìs. Die Galle ist nach ihrer gelb-grünen Farbe benannt: zu ig. * ǵhel- "gelb" (und "grün") s. "gelb". Da nach altem Glauben die Galle Bitterkeit und Bösartigkeit bewirkt, steht das Wort in vielen Zusammenhängen in entsprechender Bedeutung (die Galle kommt mir hoch, gallenbitter, gallig "bösartig" usw. ).   Ebenso nndl. gal, ne. gall, nschw. galla, nisl. gall; "vergällen".
Röhrich 1 (1991), 500. west- und nordgermanisch iz.
Galle2 Sf "Geschwulst an Pflanzen und Tieren" per. Wortschatz fach. (15. Jh. ), spmhd. galle, mndd. galle Entlehnung. Wie ae. gealla m. entlehnt aus l. galla "Gallapfel". Hierzu "Gallwespe", weil die Eiablage dieses Insekts zu Gallen führt.
   Ebenso nndl. gal, ne. gall, nfrz. galle, nnorw. galle; "Gallapfel". lateinisch l.
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